Warum Statista-Chef Marc Berg die KI-Revolution nicht fürchtet, sondern als Chance sieht
Hamburg – Während viele Unternehmen die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit Sorge betrachten, blickt Marc Berg, CEO der Datenplattform Statista, optimistisch in die Zukunft. Im Interview erklärt er, warum KI für ihn kein Risiko, sondern eine riesige Chance ist – für Unternehmen, Mitarbeitende und die Gesellschaft.
📊 „KI wird Jobs verändern – aber nicht langweilig machen“
„Ich kann neuen Mitarbeitern heute nicht mehr versprechen, dass sie in 12 oder 24 Monaten noch denselben Job haben. Aber ich kann versprechen, dass es spannend bleibt“, sagt Marc Berg.
Der Statista-Chef sieht in der Dynamik der KI-Welt weniger Bedrohung als vielmehr Wachstumschancen. Er ist überzeugt:
- Routinetätigkeiten übernimmt die KI.
- Menschen können sich stärker auf kreative und komplexe Aufgaben konzentrieren.
Dass dabei auch Jobs wegfallen könnten, sei nicht auszuschließen. Doch das sei historisch bei technologischen Umbrüchen immer so gewesen – wie einst bei der Verdrängung von Kutschfahrern durch das Automobil.
🔐 „Wir brauchen Torhüter und Entdecker“
Der Umgang mit KI sei vor allem eine Mentalitätsfrage, so Berg:
- Unternehmen benötigen sowohl risikofreudige, neugierige Mitarbeitende, die Chancen ergreifen,
- als auch „Torhüter“, die auf Sicherheit, Compliance und Genauigkeit achten.
Gerade bei einem datengetriebenen Unternehmen wie Statista sei dieser Spagat entscheidend.
⚙️ Bedroht KI das Geschäftsmodell von Statista?
Berg gibt offen zu, dass man sich diese Frage vor einem Jahr intensiv gestellt habe. Die Antwort:
- Viele KI-Modelle nutzen Daten von Statista als Quelle.
- Daraus wurden inzwischen Partnerschaften mit KI-Anbietern entwickelt.
- Statista bleibt sichtbar, auch wenn Künstliche Intelligenz die Antworten gibt.
„Unsere Daten gibt es nicht unbegrenzt kostenlos“, stellt Berg klar. Nutzer müssen ab einer gewissen Anzahl an Abfragen einen Statista-Account abschließen. Das sei auch ein Modell, das Medienunternehmen künftig stärker nutzen könnten.
🔍 Statista – ein Bollwerk gegen Fake News
In einer Zeit, in der Desinformation und Fake News immer mehr Raum greifen, versteht sich Statista als wichtiger Teil der Wissensinfrastruktur. Verlässliche Daten, Fakten und Statistiken sind gefragter denn je.
„Wir liefern fundierte Antworten auf Fragen wie: Wie viele E-Autos gibt es aktuell in Deutschland? Oder: Welches Land hat die höchsten Militärausgaben?“
🚀 „Das Problem liegt nicht bei den Deutschen – sondern beim System“
Auf die Frage, ob Deutschland wirklich ein Problem mit Risikobereitschaft habe, antwortet Berg klar:
- „Das Problem ist nicht die Mentalität der Menschen.“
- Vielmehr sei das Gründungsumfeld in Deutschland komplizierter als in den USA:
- Kleinerer Binnenmarkt
- Sprachbarrieren
- Komplexe EU-Regularien
Das Silicon Valley sei nicht über Nacht entstanden, sondern über Jahrzehnte gewachsen.
📈 Fazit: „KI ist eine Chance – und wir sind erst am Anfang“
Marc Berg glaubt fest an eine Trendwende:
- KI wird nicht das Ende von Arbeitsplätzen bedeuten, sondern die Arbeit grundlegend verändern.
- Unternehmen, die Veränderung als Chance begreifen, werden gestärkt aus dieser Transformation hervorgehen.
- Statista selbst sieht sich dafür bestens aufgestellt.