Anschlag in Rzeszów vereitelt – Polnischer Ex-Soldat unter Anklage
Kiew/Warschau, 23. Juni 2025 – Der ukrainische Geheimdienst SBU hat Details zu einem vereitelten Mordanschlag auf Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlicht. Demnach sollte das Attentat am Flughafen der ostpolnischen Stadt Rzeszów stattfinden – einem strategisch bedeutenden Drehkreuz für Waffenlieferungen in die Ukraine.
Tatverdächtiger soll jahrelang für russischen Geheimdienst gearbeitet haben
Laut SBU-Chef Wassyl Maljuk handelt es sich beim Hauptverdächtigen um einen ehemaligen polnischen Soldaten, der bereits vor Jahrzehnten aus sowjetischer Nostalgie heraus von russischen Geheimdiensten angeworben worden sei. Der Mann habe geplant, Selenskyj entweder mit einer Drohne oder einem Scharfschützen anzugreifen. Zwei ukrainische Ex-Offiziere im Rang von Obersten, die einst zur Leibwache Selenskyjs gehörten, sollen ebenfalls in die Pläne verwickelt gewesen sein. Ihre Festnahme erfolgte bereits im Mai 2024.
Festnahme und Anklage in Polen
Die polnischen Behörden bestätigten inzwischen den Fall. Der ehemalige Soldat wurde bereits im April 2024 vom polnischen Inlandsgeheimdienst ABW in Zusammenarbeit mit dem SBU festgenommen. Im Mai dieses Jahres erhob die polnische Staatsanwaltschaft Anklage wegen Spionage für einen feindlichen Geheimdienst.
Rzeszów als sensibler Punkt der Ukraine-Unterstützung
Der Flughafen Rzeszów-Jasionka, etwa 70 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, spielt eine zentrale Rolle in der westlichen Unterstützung für die Ukraine. Er dient als Ausgangspunkt für militärische Hilfslieferungen sowie als Zwischenstation für ausländische Staatsgäste, die in die Ukraine reisen. Präsident Selenskyj reist bei Auslandsbesuchen meist per Bahn nach Rzeszów und wechselt dort in das ukrainische Regierungsflugzeug.
Ukraine weiterhin im Visier russischer Einflussoperationen
Der vereitelte Anschlagsversuch zeigt erneut, in welchem Ausmaß die Ukraine und ihre Führung Zielscheibe russischer Geheimdienstoperationen bleiben. Die ukrainischen Sicherheitsbehörden sehen den Vorfall als Beleg für die Notwendigkeit enger internationaler Zusammenarbeit im Bereich Spionageabwehr.