Dreiländereck/Zittau – Inmitten der bewegten Geschichte zwischen Deutschland, Polen und Tschechien verläuft ein stiller, symbolträchtiger Pfad: die Via Sacra. Was wie ein Pilgerweg klingt, ist in Wahrheit viel mehr – ein grenzüberschreitendes Kulturprojekt mit tiefem historischen und spirituellen Fundament.
Die Route verbindet auf etwa 550 Kilometern 16 bedeutende Stationen im Herzen Europas. Sie führt von den mittelalterlichen Klöstern in der Oberlausitz über barocke Kirchenbauten in Tschechien bis hin zu spirituellen Denkmälern in Niederschlesien. Jede Station erzählt eine Geschichte – von Glaube, Handel, Krieg und Versöhnung.
„Dieser Weg ist wie eine Lebensader durch unsere geteilte Geschichte“, sagt ein Museumsführer aus Zittau. Tatsächlich verläuft die Via Sacra oft entlang historischer Routen wie der Via Regia oder alten Handelswegen. Heute ist sie ein Symbol der Verbindung – zwischen Ländern, Kulturen und Menschen.
Gefördert durch das EU-Programm Interreg und initiiert von Zittaus früherem Museumsleiter Volker Dudeck, wurde die Route bewusst so konzipiert, dass sie Grenzen nicht trennt, sondern überwindet.
Ein Weg zum Innehalten – und zum Weitergehen
Die Via Sacra ist mehr als touristische Sehenswürdigkeit – sie ist ein Ort der Besinnung, besonders in unruhigen Zeiten. „Wer diesen Weg geht, wird nicht nur Landschaften entdecken, sondern auch sich selbst“, so ein Teilnehmer einer deutsch-polnischen Wandergruppe.
Mit gut beschilderten Etappen, Informationstafeln und vielfältigen Einstiegspunkten ist die Route für Wanderer, Radfahrer und auch motorisierte Kulturreisende gleichermaßen geeignet.