Leipzig/München. Mit einem provokanten Instagram-Video sorgt die Leipzigerin Susanne Siegert (33) für Schlagzeilen. Sie griff Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) frontal an, nachdem dieser bei der Eröffnung einer Synagoge in München Tränen zeigte. Siegerts Kommentar: „Cry all you want, Friedrich Merz.“ Ihre Forderung: Merz müsse sich deutlicher mit der NS-Vergangenheit seines Großvaters auseinandersetzen.
Hintergrund: Merz’ Großvater in der NS-Zeit 🕰️
Der Großvater von Friedrich Merz war Bürgermeister im sauerländischen Brilon und Mitglied der NSDAP. Er setzte in seiner Amtszeit auch die berüchtigten Nürnberger Gesetze um. Für Siegert ist klar: Wer heute Kanzler ist, müsse dazu klar Stellung beziehen.
Wer ist Susanne Siegert? 📱
Die Leipzigerin betreibt den Social-Media-Kanal @keine.erinnerungskultur. Dort postet sie seit einigen Jahren zu Nazi-Verbrechen und Erinnerungskultur.
- 2025 erhielt sie den Margot-Friedländer-Persönlichkeitspreis.
- Am 31. Oktober erscheint ihr Buch „Gedenken neu denken“.
- Ihr Ziel: neue Wege im Umgang mit der deutschen Vergangenheit.
Siegert kritisiert traditionelle Formen des Gedenkens wie Kranzniederlegungen oder Reden und fordert stattdessen mehr Selbstreflexion in den Familien.
Wachsende Polarisierung ⚠️
Mit ihren Posts stößt sie jedoch auch auf Widerstand. Siegert berichtet von wachsendem Antisemitismus und Verschwörungstheorien in den Kommentarspalten. Besonders seit dem 7. Oktober 2023 hätten die Anfeindungen stark zugenommen.
🖊️ Fazit & Kommentar der Redaktion
Fast jede deutsche Familie hat Väter oder Urgroßväter, die in der NSDAP waren oder in anderer Form im „Dritten Reich“ tätig waren. Das ist ein Fakt – aber auch ein abgeschlossenes Kapitel.
👉 Unsere Meinung: Diese ständigen Schuldzuweisungen und moralisierenden Forderungen der jungen Generation sind weltfremd. Niemand bestreitet die Verantwortung der Geschichte. Aber Deutschland lebt im Hier und Jetzt – nicht das ewige Schaulaufen von Aktivisten, die anderen das Weinen oder Nicht-Weinen vorschreiben wollen.