🧭 Der Schritt
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat am Wochenende offiziell einen Kreisverband Görlitz gegründet. Der frisch gewählte Vorstand machte die Entscheidung in den sozialen Medien publik. Für die Region ist es der nächste organisatorische Schritt einer Partei, die im Landkreis bereits sichtbar ist – etwa durch Mandate im Kreistag.
👤 Vorsitz & Team
- Vorsitzender: Jens Hentschel-Thöricht – Ende 2023 aus der Linkspartei ausgetreten, engagiert sich seither beim BSW. Er führt die Kreistagsfraktion BSW/Freie Wähler Zittau und zog im vergangenen Jahr in den Sächsischen Landtag ein.
- Stellvertreter: Carsten Berg, Landwirt aus Bertsdorf-Hörnitz. Er kandidierte bei der Bundestagswahl für das BSW im Wahlkreis Görlitz und holte 6,4 %. Das Direktmandat ging an Tino Chrupalla (AfD).
🧩 Einordnung für den Landkreis
- Strukturelle Verankerung: Mit dem Kreisverband erhält das BSW eine feste Anlaufstelle für Mitglieder, Sympathisanten und Kommunalpolitiker – wichtig für Kampagnen, Mitgliedergewinnung und die Koordination im Flächenlandkreis.
- Fraktionsarbeit: Die bestehende Zusammenarbeit im Kreistag (BSW/Freie Wähler Zittau) bekommt durch den Kreisverband mehr organisatorischen Rückenhalt.
- Lokale Themen: Erwartbar im Fokus: Kommunale Daseinsvorsorge, Energie- und Lebenshaltungskosten, Verkehr/ÖPNV, Wohnraum, Wirtschaft und Handwerk – also klassische Alltagsfragen, an denen sich das BSW im Landkreis messen lassen muss.
⏱️ Nächste Schritte
- Mitglieder- und Strukturaufbau (Ortsgruppen, regelmäßige Sprechstunden).
- Programm für 2026/27 (kommunale Schwerpunkte, Haushaltsvorschläge).
- Bürgerdialoge in Stadt und Land – besonders in Görlitz, Zittau, Weißwasser und den Amtsgemeinden.
🧭 Fazit
Mit der Gründung des Kreisverbands Görlitz professionalisiert das BSW seine Präsenz vor Ort. Der organisatorische Aufschlag ist gelungen – nun entscheidet die kommunale Sacharbeit, ob aus Struktur auch Stimmkraft wird.
✍️ Kommentar der Redaktion
Der Landkreis Görlitz ist politisch beweglicher geworden – das BSW setzt auf bodenständige Kommunalthemen und bekannte Gesichter. Strukturen allein gewinnen aber keine Mehrheiten. Wer Vertrauen will, muss Lieferfähigkeit im Alltag zeigen: Busfahrpläne, Arztpraxen, Gewerbeflächen, Gebühren – dort wird Politik greifbar. Die Messlatte liegt im Rathaus, nicht im Netz.