Jena/Antarktis – Die Corona-Pandemie liegt zwar hinter uns, doch neue Krankheitserreger halten die Welt weiter in Atem. Jetzt schlagen Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena Alarm: Das gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 breitet sich offenbar bis in die entlegensten Regionen der Antarktis aus – mit unabsehbaren Folgen für die Tierwelt.
❄️ Erste Nachweise auf King George Island
Bereits im Oktober 2023 wurde H5N1 erstmals in der Antarktis entdeckt. Nun bestätigen die Jenaer Forscher neue Fälle: Auf King George Island, nahe der Nordküste des antarktischen Festlands, wurden zahlreiche tote Tiere gefunden.
Dr. Christina Braun: „Wir haben deutliche Sterblichkeit festgestellt. Irgendwas passiert dort.“ Besonders betroffen sind Raubmöwen (Skuas), südliche Riesensturmvögel und Antarktisseeschwalben.
🐧 Gefahr für Pinguine
Besonders bedrohlich: Pinguine. Sie leben dicht gedrängt, um sich vor der Kälte zu schützen – ein perfektes Szenario für eine schnelle Ausbreitung. „Es kann sein, dass ganze Kolonien lokal aussterben“, warnt Professor Markus Bernhardt-Römermann.
Die Übertragung funktioniert ähnlich wie bei Menschen über Speichel und Sekrete. Aasfresser beschleunigen zudem die Verbreitung, da Kadaver schnell verschleppt werden.
🌍 Globale Dimension
Nur zwei Prozent der Antarktis sind eisfrei – dort ballen sich die Brutplätze der Seevögel. Viele von ihnen sind Zugvögel, die regelmäßig nach Südamerika und in den Norden ziehen. Forscher gehen davon aus, dass die größten Sterbeereignisse entlang der südamerikanischen Küsten stattfinden werden – dort, wo die Tiere verstärkt mit dem Virus in Kontakt kommen.
✒️ Kommentar der Redaktion
Es ist ein bitterer Weckruf: Während die Politik in Europa noch immer über Maskenpflichten und Impfpflichten von gestern streitet, wütet längst der nächste Killer-Virus unter den Tieren. Die Welt kann es sich nicht leisten, erneut überrascht zu werden. Was in der Antarktis beginnt, kann über Zugvögel oder Zwischenwirte schnell auch Menschen gefährden.
Die Lehre aus Corona muss sein: Vorsorge statt Panik. Forschung, Schutzmaßnahmen und ehrliche Kommunikation gehören ins Zentrum. Alles andere ist verantwortungslos.