Washington D.C. – Wieder sorgt der Harvard-Physiker Avi Loeb für Schlagzeilen: Der Astrophysiker, der schon 2017 das interstellare Objekt Oumuamua
für ein mögliches „Alien-Raumschiff“ hielt, spekuliert nun beim neu entdeckten interstellaren Kometen 3I/ATLAS über außerirdische Technologie. Während Loeb von „versteckten Aktivitäten“ und einer „aktiven Intelligenz“ spricht, bleibt die Nasa nüchtern: 3I/ATLAS sei nichts anderes als ein Komet.
đź” Loebs provokante Hypothese
- Laut Loeb habe 3I/ATLAS eine ungewöhnliche Flugbahn und eine rätselhafte Lichtquelle.
- Er vermutet, das Objekt könne absichtlich ins Sonnensystem geschickt worden sein.
- Loeb spekuliert sogar, es könnte sich zeitweise „hinter der Sonne verstecken“, um seine Richtung zu ändern oder Sonden auszusetzen.
- Sollte dies zutreffen, könnten „defensive Maßnahmen“ nötig werden – so Loeb.
🚀 Nasa widerspricht klar
Die US-Raumfahrtbehörde hält dagegen:
- „Es sieht aus wie ein Komet. Es verhält sich wie ein Komet. Es ist ein Komet“, betont Nasa-Experte Tom Statler.
- Daten des Hubble-Teleskops zeigen:
- Größe: bis zu 5,6 Kilometer
- Geschwindigkeit: 209.000 km/h
- Zusammensetzung: Staub und Eis – typisch für Kometen
- Statler: „Die Unterschiede sind interessant, aber nicht außergewöhnlich.“
🌌 Ein Fenster in fremde Sonnensysteme
Trotz aller Spekulationen gilt 3I/ATLAS für Forscher als wissenschaftlicher Glücksfall. Der interstellare Besucher kommt der Erde nur auf 273 Millionen Kilometer nahe, passiert aber Mars, Jupiter und Venus so dicht, dass europäische Sonden wie ESA Juice den Kometen beobachten können.
Diese seltenen Objekte liefern Einblicke in die Zusammensetzung fremder Sonnensysteme – ein wissenschaftlicher Durchbruch, den Astronomen erst seit wenigen Jahren nutzen können.
🖊️ Fazit
Während Loeb mit seinen Thesen für mediale Aufmerksamkeit sorgt, bleibt die Fachwelt auf dem Boden der Tatsachen. 3I/ATLAS ist höchstwahrscheinlich nichts weiter als ein Komet – faszinierend genug für die Forschung, aber kein „Alien-Artefakt“. Trotzdem zeigt die Debatte: Der Drang nach Spektakel darf nicht den nüchternen Blick auf die Wissenschaft ersetzen.
đź“° Kommentar der Redaktion
Es ist verlockend, jedes ungewöhnliche Himmelsobjekt sofort zum UFO zu erklären. Doch wissenschaftliche Seriosität verlangt Zurückhaltung. Loeb mag provozieren – und damit Öffentlichkeit schaffen –, aber die harte Datenlage spricht eine klare Sprache: 3I/ATLAS ist ein Naturphänomen. Die Menschheit sollte ihre Ressourcen besser auf die echten Herausforderungen richten: Klimawandel, Energie und Sicherheit auf der Erde, anstatt Hollywood-Fantasien im All hinterherzujagen.