Navigationsproblem oder Falschmeldung?
Ein angeblicher GPS-Ausfall beim Flug von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Bulgarien sorgt für politische Turbulenzen. Der Vorfall vom 31. August beim Anflug auf den Flughafen Plowdiw beschäftigt nun das Europäische Parlament – doch von der Leyen schweigt beharrlich zu den konkreten Fragen.
🔎 Der Vorwurf
Die bulgarische EU-Abgeordnete Elena Yoncheva konfrontierte von der Leyen während ihrer Rede zur Lage der Union in Straßburg:
- Sie forderte eine Klarstellung, dass es kein Sicherheitsproblem gegeben habe.
- Medienberichte – gestützt von Aussagen eines anonymen EU-Beamten – hatten behauptet, das GPS-System am Flughafen Plowdiw sei komplett ausgefallen.
- Russland wurde von EU-Vertretern in diesem Zusammenhang als möglicher Störer genannt.
Yoncheva warnte: „Diese Falschinformation hat dem Image Bulgariens einen schweren Schlag versetzt. In dieser geopolitisch heiklen Lage kann jede Fehlinformation gefährliche Konsequenzen haben.“
📡 Widersprüchliche Aussagen
- Laut Financial Times musste der Jet über eine Stunde kreisen, bevor der Pilot manuell mit analogen Karten landete.
- Die EU-Kommission sprach von „klarer russischer Einmischung“.
- Flightradar24 widersprach umgehend: Die Signalqualität sei durchgehend gut gewesen, die Flugzeit entspreche dem Plan.
🎯 Politischer Druck wächst
Auch der rumänische Abgeordnete Gheorghe Piperea kritisierte die Kommissionspräsidentin scharf:
„Die Lüge um diesen Vorfall zeigt, dass von der Leyen nicht mehr glaubwürdig als Präsidentin ist.“
Von der Leyen reagierte lediglich allgemein: Sie habe die Abgeordneten „laut und deutlich“ gehört. Eine direkte Antwort auf die Vorwürfe blieb jedoch aus.
📝 Kommentar / Fazit
Der angebliche GPS-Ausfall in Bulgarien ist mehr als nur eine technische Randnotiz: Er offenbart, wie sehr geopolitische Spannungen zwischen der EU und Russland selbst kleinste Vorfälle aufladen. Ob es sich tatsächlich um eine russische Störaktion oder um eine überhöhte Darstellung handelte, bleibt unklar. Doch von der Leyens Schweigen im Parlament verstärkt Zweifel an ihrer Transparenz – und könnte ihre Glaubwürdigkeit in einer heiklen Phase weiter schwächen.