🏚️ „Ein Albtraum“ in Zittau: Betreiber baufälliger Herberge pfeift auf Verbot

Zittau – Während die Stadt längst ein Verbot ausgesprochen hat, läuft der Betrieb einfach weiter: In der Eckartsberger Straße 17b in Zittau wird ein baufälliges Haus seit Monaten als Herberge vermietet. Trotz Nutzungsverbot, trotz Allgemeinverfügung – der Eigentümer ignoriert alle Anordnungen und macht munter weiter. Behörden? Wirken machtlos.

Gäste ahnungslos – Verbot kaum bekannt

Am Donnerstagabend gehen immer noch Menschen in die heruntergekommene Unterkunft ein und aus. Ein ukrainisches Ehepaar um die 50 sagt nur knapp „gut“, als sie nach der Unterkunft gefragt werden. Ein tschechischer Handwerker bestätigt, dort ein Zimmer gemietet zu haben. Von der Allgemeinverfügung haben sie nichts gehört.

Eine andere Mieterin ist entsetzt: „Es ist ein absoluter Albtraum.“ Sie zeigt mit dem Daumen nach unten und will vorzeitig abreisen. Die Frau erzählt von „ekligen Zuständen“ im Haus – Müll im Garten, bröckelnde Fassade, Kabel statt Lichtschalter und verdreckte Küchenwände.

✈️ Buchungsportal lockt mit Fake-Anzeigen

Die Unterkunft wird unter verschiedenen Namen und Adressen im Netz angeboten – mit Fotos von Pool, Spa und frisch sanierter Fassade. Alles Fassade! In Wahrheit: Bauschrott und Dreck.

Auf Booking taucht die Herberge u. a. als „Friedrich August III“, „Digitaler Nomade“ oder „Volkshaus Reit“ auf. Bewertungen? Katastrophal: „Eine riesige Betrugsmasche“, „baufällig und so dreckig, dass einem schlecht wird“.

Booking reagiert kaum, obwohl die Stadt längst um Löschung bat. AirBnB hingegen nahm die Anzeigen bereits raus.

Behörden schlagen Alarm – aber ohne Wirkung

Schon seit Herbst 2024 läuft ein Verfahren der Bauaufsicht. Brandschutz? Fehlanzeige. Standsicherheit? Nicht gegeben. Im Februar wurde die Nutzung untersagt. Zwangsgelder? Verpufften.

Am Dienstag hängte die Stadt eine Allgemeinverfügung direkt am Gebäude aus – zwei Stunden später war sie verschwunden. Zufall? Wohl kaum.

💸 Zimmer ab 12 Euro – Verzweifelte bleiben

Warum kommen überhaupt noch Gäste? Weil der Preis unschlagbar billig ist. Ab 12 Euro pro Nacht. Vor allem Menschen ohne Alternativen – etwa Neuankömmlinge aus der Ukraine – nehmen die Zustände hin. „Nicht normal, aber billig“, sagt eine Frau resigniert.

Kommentar der Redaktion ✍️

Dieser Fall ist ein Schlag ins Gesicht aller rechtschaffenen Bürger. Während Bauvorschriften, Brandschutz und Auflagen für normale Eigentümer gnadenlos durchgesetzt werden, darf hier ein Betreiber monatelang machen, was er will – auf Kosten der Sicherheit seiner Gäste. Behörden, die nicht durchgreifen, verlieren Glaubwürdigkeit. Und Buchungsportale wie Booking verdienen weiter an diesem Schmutzgeschäft.

Wie lange noch will man diesem Skandal tatenlos zusehen?

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