Dreiländereck. Endlich ist er fertig: Der Mandau-Radweg – eine Strecke von 45 Kilometern, die die Menschen in Tschechien und Sachsen verbindet. 20 Jahre nach der ersten Idee, nach endlosen bürokratischen Hürden und zahllosen Abstimmungen über Grenzen hinweg, stehen die blauen Wegweiser. Am Sonntag wird der Radweg offiziell eingeweiht.
🌊 Immer entlang der Mandau
Die Route führt von der Quelle der Mandau (tschechisch: Mandava) im Schluckenauer Zipfel bis zur Mündung in die Neiße bei Zittau:
- durch idyllische nordböhmische Dörfer
- über historische Steinbrücken
- dreimal über die deutsch-tschechische Grenze
- vorbei an Umgebindehäusern im Textildorf Großschönau
- am Barockschloss Hainewalde vorbei
- über den erfrischenden Olbersdorfer See
- bis ins historische Zittau
Von dort aus kann man weiter entlang der Neiße und Oder bis zur Ostsee radeln – eine echte Fernradler-Tour.
🏞️ Ein Projekt mit langer Geschichte
„Es ist tatsächlich ein sehr langer Weg gewesen“, sagt Frank Peuker (parteilos), Bürgermeister von Großschönau und begeisterter Fernradfahrer. Bereits vor rund 20 Jahren sprach er mit seinem Amtskollegen in Varnsdorf über die Idee, einen grenzüberschreitenden Radweg entlang der Mandau zu schaffen.
Nun ist der Traum Realität. Der Weg gilt als Musterbeispiel für europäische Zusammenarbeit im Dreiländereck.
💬 Kommentar der Redaktion
Der Mandau-Radweg ist mehr als nur ein Freizeitprojekt. Er zeigt, dass die Oberlausitz und Nordböhmen mit gemeinsamen Ideen Grenzen überwinden können. Was lange als unmöglich galt, ist nun Realität.
Doch so schön der Weg auch ist: Man darf nicht vergessen, dass Radwege allein die strukturellen Probleme der Region nicht lösen. Die Politik muss auch für Arbeitsplätze, sichere Straßen und den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft sorgen.