Paris. Die Automobilbranche steckt im Umbruch – zwischen politischem Druck, globalem Wettbewerb und der Frage, wie Elektroautos für breite Schichten der Bevölkerung erschwinglich bleiben können. Renault-Manager Philippe Brunet und Europachef Fabrice Cambolive Provost setzen auf eine klare Botschaft: Autos müssen wieder bezahlbar werden – sonst droht die Verkehrswende am Widerstand der Verbraucher zu scheitern.
⚡ Kurze Entwicklungszeiten, kleine Preise
Renault zeigt mit dem neuen Twingo, wie es gehen soll: Nur 21 Monate Entwicklungszeit – ein Rekord in Europa. Ziel: den Preisdruck zu senken und gleichzeitig schnell auf Markttrends zu reagieren. Ab 2027 soll auch Dacia, die günstige Marke im Konzern, ein E-Auto auf Twingo-Basis bringen.
👉 Die Botschaft ist klar: Elektroautos für Normalverdiener, nicht nur für Subventionsjäger.
🌍 Kampf gegen China – ohne Abhängigkeit
Chinesische Hersteller überrollen den Markt mit billigen, schnell entwickelten Elektroautos. Renault will dagegenhalten – mit europäischer Fertigung:
- Bereits jetzt stammen 70 % der Teile für die in Frankreich produzierten BEV-Modelle aus Europa.
- Ziel ist eine unabhängigere Lieferkette, statt noch tiefer in die Abhängigkeit von Asien zu geraten.
🏛️ Politik als Preistreiber
Provost kritisiert vor allem die CO₂-Abgaben der EU:
- Diese verteuern Autos massiv, ohne die Emissionen zu senken.
- Kunden behalten alte Autos länger – was laut Renault 95 % mehr Emissionen verursacht, als wenn sie ein neues Modell kaufen würden.
- Fazit: Überzogene Regulierung verhindert Fortschritt, statt ihn zu fördern.
📈 Wachstumsmärkte Indien & Lateinamerika
Renault denkt aber nicht nur an Europa.
- In Lateinamerika läuft der neue Boreal an.
- Der wichtigste Zukunftsmarkt liegt jedoch in Indien: Laut Provost werden dort künftig 40 % des globalen Autowachstums entstehen.
📝 Fazit
Renault bringt es auf den Punkt: Ohne bezahlbare Autos gibt es keine Verkehrswende. Politik und Industrie müssen endlich aufhören, nur über CO₂-Quoten zu reden, und anfangen, den Menschen Autos anzubieten, die sie sich leisten können. Alles andere ist eine Einladung für China, den europäischen Markt zu übernehmen.
🖊️ Kommentar der Redaktion
Die EU verheddert sich in Vorschriften und Bürokratie – und zerstört damit den Kern ihrer Industrie. Während China Tempo macht, ringt Europa mit Abgaben, Zöllen und Überregulierung. Autos müssen kein Luxusgut sein, sondern Teil der Daseinsvorsorge. Renault hat recht: Nur mit günstigen, massentauglichen Modellen bleibt Europa im Spiel.