🛡️ Grünen-Politiker fordert „strategische Parallelität“: Japan statt Trump in der NATO?

Berlin. Die NATO wankt – zumindest nach Ansicht einiger deutscher Politiker und Analysten. Während Ex-Präsident Donald Trump sich erneut zur Allianz bekannte, mehren sich in Europa Stimmen, die einen „Plan B“ fordern. Sergey Lagodinsky, Grünen-Abgeordneter im EU-Parlament, spricht sogar von einer möglichen engeren Anbindung Japans und Südkoreas an das westliche Bündnis – statt blind auf die USA unter Trump zu vertrauen.


⚔️ NATO ohne USA?

Die Idee, die NATO könne auch ohne die Vereinigten Staaten funktionieren, galt lange als undenkbar. Doch die jüngsten Spannungen zeigen:

  • USA stellen über die Hälfte der NATO-Luftkampffähigkeit.
  • Die Luftbetankungskapazitäten sind fast ausschließlich US-amerikanisch.
  • Europäische Jets sind zu großen Teilen US-Fabrikate.

Ein Ausstieg der USA würde ein gewaltiges „Verwundbarkeitsfenster“ reißen – und Europa militärisch für mindestens ein Jahrzehnt schwächen, so eine Studie des International Institute for Strategic Studies (IISS).


🌍 „Strategische Parallelität“ – was heißt das?

Lagodinsky fordert zweigleisiges Denken:

  • Einerseits: Die USA im Bündnis halten, solange es geht.
  • Andererseits: Parallel Strukturen aufbauen, die auch ohne Washington funktionieren – etwa durch engere Zusammenarbeit mit Partnern wie Japan, Südkorea oder Australien.

Damit greift der Grünen-Politiker Gedanken auf, die schon Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) in den 1980ern formulierte: eine europäische Armee unter gemeinsamer Führung.


⚡ Problem: Deutsche Schwäche

Militärhistoriker Sönke Neitzel erinnert daran, dass Deutschland seit Jahrzehnten Verantwortung in NATO-Missionen scheut – oft durch Geld oder Logistik statt Kampfeinsätze. Hinzu kommt die chronische Ausrüstungsschwäche der Bundeswehr.


📝 Fazit

Die NATO steht an einem Scheideweg. Trump sorgt mit seiner Sprunghaftigkeit für Unsicherheit, Europa ist aber nicht annähernd in der Lage, die Lücke zu füllen. Die Idee, Japan als „Wertepartner“ stärker einzubinden, mag visionär wirken – doch sie ändert nichts an der harten Realität: Ohne die USA ist die NATO heute militärisch kaum überlebensfähig.


🖊️ Kommentar der Redaktion

Die Debatte zeigt einmal mehr: Europa redet gern über Autonomie – liefert aber nicht. Die Wahrheit ist unbequem: Ohne amerikanische Truppen, Technik und Milliardenhilfe ist die NATO ein zahnloser Tiger. Statt sich in Tagträumen über „neue Allianzen“ mit Japan zu verlieren, sollte Berlin endlich die eigene Armee stärken. Solange Europa nicht selbst verteidigungsfähig ist, bleibt die Rede von Unabhängigkeit leeres Gerede.

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