Neue Corona-Variante breitet sich rasant aus – Experten warnen, aber beruhigen
Berlin. Das Coronavirus ist zurück im Alltag: Die neue Variante XFG, auch „Stratus“ genannt, breitet sich in Deutschland schnell aus. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist sie inzwischen für 65 Prozent der Infektionen verantwortlich – und hat die bisher dominierende Nimbus-Variante abgelöst.
🧬 Was ist Stratus?
- Eine Rekombination der Varianten LF.7 und LP.8.1.2
- Laut WHO mit Mutationen im Spike-Protein, die eine bessere Umgehung der Immunabwehr ermöglichen könnten
- Erste Berichte im Juli aus Südostasien – inzwischen weltweit dominant (über 66 Prozent Anteil an allen Proben)
🤒 Symptome: „Wie Rasierklingen im Hals“
Stratus verläuft nach bisherigen Erkenntnissen nicht schwerer als frühere Varianten, doch die Symptome sind zum Teil ungewöhnlich schmerzhaft:
- Heiserkeit und starkes Kratzen im Hals
- Teilweise „rasierklingenartige“ Schmerzen
- Bekannte Begleitsymptome: Fieber, trockener Husten, Müdigkeit, Durchfall
💉 Impfung und Tests
- Schnelltests funktionieren weiterhin zuverlässig, sofern nicht abgelaufen oder falsch gelagert
- STIKO-Empfehlung: Auffrischungsimpfung für
- Menschen ab 60
- Personen mit Vorerkrankungen
- Beschäftigte im Gesundheitswesen
- Idealer Zeitpunkt: Herbst (12 Monate nach letzter Impfung/Infektion)
- Aktuelle Impfstoffe schützen weiterhin vor schweren Verläufen
☁️ Warum „Stratus“?
Spitznamen für Varianten sollen helfen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu bündeln. Nach Fabelwesen („Kraken“), astronomischen Namen („Eris“) und kuriosen Bezeichnungen („Pirola“) fiel die Wahl diesmal auf Wolkenarten: Nimbus und Stratus.
🗣️ Kommentar:
Zwischen Alarmismus und Gelassenheit
„Stratus“ ist ein weiteres Beispiel für den Spagat zwischen wissenschaftlicher Wachsamkeit und gesellschaftlicher Müdigkeit. Die Variante verbreitet sich schnell – ja. Sie verursacht unangenehme Symptome – ja. Aber: Sie ist nicht tödlicher und die Impfstoffe wirken weiter.
Was uns diese Entwicklung zeigt: Das Virus bleibt. Doch anstatt in Panik zu verfallen oder es komplett zu ignorieren, braucht es realistische Vorsorge – gute Kommunikation, Impfungen für Risikogruppen und Eigenverantwortung im Alltag.
Die größte Gefahr ist nicht „Stratus“ selbst, sondern die Erschöpfung der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema.