Washington/Zittau. Donald Trump sorgt erneut für Schlagzeilen. Laut einem der „Washington Post“ vorliegenden 38-Seiten-Papier arbeitet der frühere US-Präsident an einem visionären, aber hochumstrittenen Plan für den Gazastreifen: den sogenannten „GREAT“-Plan – kurz für Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation.
Ziel: Gaza soll für mindestens zehn Jahre unter US-Treuhandverwaltung gestellt und in eine Hightech- und Tourismusregion verwandelt werden. Doch Kritiker sehen vor allem eines: ein geopolitisches Experiment auf dem Rücken von zwei Millionen Palästinensern.
📑 Was im „GREAT“-Plan steht
▶ Treuhandverwaltung: Gaza bleibt zunächst unter US-Kontrolle, bis eine „entradikalisierte palästinensische Staatsgewalt“ übernehmen könne.
▶ Finanzierung: Keine US-Regierungsgelder – Investoren aus Privatwirtschaft, arabischen Staaten und internationalen Partnern sollen zahlen.
▶ Entschädigung: Palästinenser sollen digitale Token und bis zu 5.000 Dollar erhalten, wenn sie freiwillig auswandern oder in gesicherte Zonen ziehen.
▶ Sicherheit: Israel behält anfangs übergeordnete Befugnisse. Später sollen lokale Polizeikräfte übernehmen.
🏗️ Megaprojekte für eine „neue Skyline von Gaza“
Die Pläne lesen sich wie aus einem Architekturmagazin:
- 🚊 MBS-Highway und Straßenbahn für den Nahverkehr
- ✈️ Neuer Hafen und Flughafen mit Anbindung an Ägypten, Saudi-Arabien und Israel
- ☀️ Wasserentsalzungsanlage und Solarfeld in Ägypten zur Versorgung Gazas
- 🏭 „Elon Musk Smart Manufacturing Zone“ für Hightech und Elektromobilität
- 🏖️ „Trump-Riviera“: Strandresorts und künstliche Inseln nach Dubai-Vorbild
- 🏢 KI-Städte mit 20-stöckigen Wohnanlagen für Millionen Menschen
⚠️ Reaktionen und offene Fragen
Ein brisantes Detail: Auf Seite 21 des Dokuments werden westliche Firmen wie IKEA als Partner genannt – ohne deren Wissen. IKEA dementierte auf Anfrage jede Beteiligung.
Während Trump von einer „Riviera des Nahen Ostens“ spricht, sieht die Realität anders aus:
- 90 % der Wohnungen in Gaza sind laut UN bereits zerstört.
- Israel drängt derzeit Millionen Menschen in den Süden.
- Palästinensische Autonomiebehörde, Ägypten und die Emirate haben eigene Pläne, die nicht mit Trumps Vision übereinstimmen.
🔎 Analyse
Der „GREAT“-Plan wirkt wie ein Mix aus geopolitischem Experiment und Immobilienprojekt – angelehnt an Dubai, aber angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza kaum realistisch.
Die große Frage bleibt: Ist dies eine Zukunftsvision oder bloß ein Wahlkampfprojekt Trumps, um außenpolitische Stärke zu demonstrieren?