📉 Drei Millionen Arbeitslose: Ifo und IAB warnen vor düsterem Arbeitsmarkt

Höchster Stand seit 2015 erwartet – Frühindikatoren zeigen erste Hoffnungsschimmer für 2026

Berlin / München – Die erhoffte Erholung des deutschen Arbeitsmarkts bleibt aus: Das Ifo-Institut und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit warnen in aktuellen Analysen vor einem dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bereits im August 2025 soll die Zahl der Arbeitslosen die Drei-Millionen-Marke überschreiten – ein Wert, der zuletzt im Februar 2015 registriert wurde.


🧮 Weniger Beschäftigung – noch keine Trendwende

Laut dem Ifo-Beschäftigungsbarometer, das auf einer Umfrage unter tausenden Unternehmensmanagern basiert, stieg der Index im Juli nur leicht auf 94,0 Punkte (Juni: 93,7). Der Wert liegt weiterhin deutlich unter dem neutralen Bereich von 100.

„Von einem Aufschwung am Arbeitsmarkt sind wir noch weit entfernt“, erklärt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
„Die Unternehmen bleiben zurückhaltend – sie bauen mehr Stellen ab, als sie neu schaffen.“


🔍 Branchentrends: Bau zuversichtlich, Handel schwächelt

  • Industrie: leichte Erholung, aber kaum Neueinstellungen
  • Dienstleistungssektor: Personalbestand stagniert
  • Gastronomie: baut weiter Stellen ab
  • IT-Branche & Baugewerbe: suchen aktiv Personal
  • Einzel- und Großhandel: planen mit weniger Beschäftigten

📈 Hoffnung ab 2026? – Infrastruktur & Rüstungsinvestitionen sollen Impulse bringen

Das Ifo-Institut erwartet für 2025 noch einen Rückgang der Beschäftigtenzahl um 26.000 Personen, 2026 hingegen soll es einen Zuwachs von 121.000 geben – dank geplanter staatlicher Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung.

Wirtschaftswachstum laut Ifo:

  • 2025: +0,3 % (nahe Stagnation)
  • 2026: +1,5 % (moderater Aufschwung)

„Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft bleibt blutleer“, kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest.


📊 IAB: Arbeitslosenzahl auf Höchststand – aber Barometer steigt

Das IAB rechnet für August 2025 mit über drei Millionen Arbeitslosen – dem höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt.
Trotzdem zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer erstmals seit Monaten positive Tendenzen:

  • Gesamtindikator im Juli: 100 Punkte (neutrale Schwelle erreicht)
  • Komponente Erwerbslosigkeit: +1,5 Punkte auf 99,6
  • Komponente Beschäftigung: leicht rückläufig auf 100,3 Punkte

Enzo Weber (IAB): „Wenn sich die Trendwende durchsetzt, bleibt der neue Höchststand nur eine kurze Episode.“


📅 Offizielle Zahlen im Anmarsch

Die Bundesagentur für Arbeit gibt die offiziellen Juli-Zahlen am Donnerstag (1. August) bekannt.
Im Juni lag die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen bei 2,914 Millionen. BA-Chefin Andrea Nahles hatte bereits gewarnt:

„Mit einer Besserung rechne ich nicht vor dem Sommer 2026.“


🗨️ Kommentar: Deutschland braucht strukturelle Impulse

Steigende Arbeitslosenzahlen und stagnierende Konjunktur zeigen: Der Arbeitsmarkt hängt nicht nur an geopolitischen Krisen und Lieferengpässen, sondern auch an versäumten Strukturreformen. Investitionen allein werden nicht reichen – nötig sind bürokratische Entlastung, digitale Transformation und zielgerichtete Qualifizierung.

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