Bundespolizei kritisiert Lücken bei Flughafenkontrollen – Sekundärmigration untergräbt EU-Asylordnung
📍 Berlin/Athen – Griechenland gilt als einer der Hauptankunftsstaaten für Geflüchtete aus Afrika und Asien. Doch obwohl viele Asylsuchende dort bereits einen Antrag gestellt haben, reisen sie weiter – insbesondere nach Deutschland. Laut Bundesinnenministerium kamen allein in den ersten fünf Monaten 2025 rund 8000 Flüchtlinge aus Griechenland, um hier erneut Asyl zu beantragen.
✈️ Flüge statt Fluchtwege: Sekundärmigration per Linienmaschine
Nach EU-Recht dürfen anerkannte Schutzsuchende bis zu 90 Tage innerhalb des Schengen-Raums reisen – einen neuen Asylantrag dürfen sie jedoch nicht stellen. Dennoch geschieht genau das tausendfach, wie ein Bericht der Funke Mediengruppe zeigt:
📌 8000 Personen zwischen Januar und Mai 2025
📌 26.000 Fälle im gesamten Jahr 2024
Viele reisten per Flugzeug von Athen, Thessaloniki oder anderen Flughäfen ein – mit Papieren, aber ohne Rücknahme durch Griechenland.
🗣️ Bundespolizei: Flughäfen sind „Sicherheitslücke“
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlägt Alarm. Andreas Roßkopf, GdP-Bereichschef für die Bundespolizei, sagt:
„Wir kontrollieren mit hohem Aufwand die Binnengrenzen – aber an den Flughäfen klafft eine gewaltige Lücke. Das ist absurd.“
Er fordert:
- ✈️ Flughafenkontrollen wie an den Grenzen zu Polen oder Österreich
- 🔍 Mehr Befugnisse zur Zurückweisung von Sekundärmigration
- 🤝 Absprachen mit Fluggesellschaften und EU-Partnern
⚖️ Rückführungen nach Griechenland rechtlich möglich
Im April 2025 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass alleinstehende, gesunde und arbeitsfähige Flüchtlinge nach Griechenland abgeschoben werden können – trotz bekannter Mängel im dortigen Aufnahmesystem.
🧳 Die griechische Regierung weigert sich jedoch zunehmend, rückgeführte Flüchtlinge wieder aufzunehmen – insbesondere wenn sie nach einem ersten Asylantrag in Griechenland illegal einen zweiten in Deutschland stellten.
🤝 EU-Migrationspolitik am Limit
Die Fälle zeigen: Die gemeinsame EU-Asylpolitik funktioniert nicht wie vorgesehen. Während Deutschland auf Rückführungen pocht, beruft sich Griechenland auf mangelnde Kapazitäten.
🗨️ Pro Asyl sieht in der aktuellen Praxis eine humanitäre Krise. Sprecherin Meral Zeller kritisiert:
„Kein Bett, kein Brot, keine Seife – die Bedingungen in Griechenland haben sich seit Jahren nicht verbessert.“