Arbeitsgerichtstermin geplatzt – Vorwürfe gegen Unternehmer Menzel wiegen schwer
Görlitz – Nach der spektakulären Razzia am 11. Juni gegen mehrere Objekte des bekannten Görlitzer Unternehmers Stefan Menzel, stehen nicht nur seine Spielhallen leer – sondern auch die Konten einiger Mitarbeiter. Denn: Löhne wurden nicht ausgezahlt, mehrere ehemalige Angestellte ziehen nun vors Arbeitsgericht.
💼 Lohnklagen gegen M-Media GmbH – Verhandlung vertagt
Eigentlich sollte am Dienstag die erste Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Görlitz stattfinden. Klägerinnen: ehemalige Casino-Mitarbeiterinnen, die seit Wochen auf ihren Lohn warten. Doch der Termin gegen Menzels Firma M-Media GmbH wurde kurzfristig verschoben. Die Enttäuschung bei den Betroffenen ist groß.
🕵️ Ermittlungen: Illegales Glücksspiel und Insolvenzverschleppung
Der Hintergrund: Gegen Menzel wird wegen Verdachts auf illegales Glücksspiel, Bankrott, Insolvenzverschleppung und Abgabenhinterziehung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft ließ elf Objekte durchsuchen, darunter auch die bekannten Flamingo-Casinos. Diese wurden daraufhin geschlossen. Die Landesdirektion Sachsen teilte mit, dass zuletzt die erforderliche glücksspielrechtliche Erlaubnis fehlte.
🏙️ Stefan Menzel – vom Stadtschiff bis zur Landeskrone
Menzel ist in Görlitz kein Unbekannter: Er betreibt unter anderem das Fahrgastschiff EMS Berzdorf, organisiert Stadtrundfahrten, betreibt das Bikini-Café und war Pächter auf der Landeskrone. Die Spielhallen zählten zu seinen ersten Projekten. 2023 trennte er sich von vier der einst neun Spielotheken. Auch die fünf verbliebenen Görlitzer Casinos wollte er verkaufen – doch dann kam die Razzia.
📉 Konsequenzen für Personal und Stadtbild
Für die Mitarbeiter bedeutet das wirtschaftliche Unsicherheit – für Görlitz ein wachsendes Problem leerstehender Gewerbeobjekte. Wann die Klagen verhandelt werden und ob die Vorwürfe strafrechtliche Konsequenzen für Menzel haben, ist derzeit offen. Er selbst zeigt sich laut Beobachtern bislang gefasst.