USA setzen Militärhilfen aus – Gespräche über Frieden, aber auch klare Drohungen aus Moskau
Russland weitet Invasion aus, während die USA ihre Prioritäten überdenken
Washington/Kyjiw/Moskau – US-Präsident Donald Trump hat binnen zwei Tagen sowohl mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. In beiden Gesprächen ging es um den anhaltenden Krieg in der Ukraine – und um Trumps neue außenpolitische Linie.
Gespräche mit Selenskyj: Rüstungskooperation und Investitionen
Selenskyj erklärte nach dem Gespräch, dass neben einer möglichen gemeinsamen Verteidigungsproduktion auch gegenseitige Investitionen und Waffenkäufe diskutiert worden seien. Weder das Weiße Haus noch Trump selbst äußerten sich bislang offiziell zu den Inhalten.
Es ist ein sensibles Thema, denn nur einen Tag später folgte ein weiteres Telefonat – diesmal mit Russlands Präsident Putin.
Trump telefoniert mit Putin – sechstes Gespräch seit Amtsrückkehr
Das Gespräch mit Putin wurde vom Kreml als „offen und konstruktiv“ bezeichnet. Nach Angaben von Putins außenpolitischem Berater Juri Uschakow habe Trump ein rasches Ende der Kämpfe gefordert. Putin wiederum betonte, dass Moskau weiterhin seine Kriegsziele verfolge und nicht von diesen abrücken werde.
Er habe jedoch Gesprächsbereitschaft gegenüber der Ukraine signalisiert, mit Verweis auf frühere Verhandlungen in der Türkei, die zu humanitären Ergebnissen geführt hätten.
Trump kritisiert Waffenlieferungen an Ukraine – USA stoppen Raketenhilfe
Am 4. Juli 2025, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, äußerte sich Trump zum ersten Mal öffentlich zur Unterbrechung der Waffenlieferungen an Kyjiw. Er kritisierte, dass unter der vorherigen Regierung zu viele Waffen an die Ukraine geliefert worden seien.
Bereits zwei Tage zuvor hatten die USA offiziell erklärt, dass sie einige zugesagte Flugabwehrraketen und andere Waffen nicht liefern werden – aus Sorge um die eigenen US-Bestände.
Weißes Haus: „Amerikanische Interessen gehen vor“
In einer Erklärung sagte Anna Kelly, Sprecherin des Weißen Hauses:
„Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Interessen Amerikas in den Vordergrund zu stellen, nachdem die militärische Unterstützung und Hilfe unseres Landes für andere Länder auf der ganzen Welt überprüft worden war.“
Damit beginnt eine neue Phase in der amerikanischen Außenpolitik: Trump will neu bewerten, wo US-Ressourcen eingesetzt werden – und die Ukraine scheint nicht mehr oberste Priorität zu haben.
Fazit: Frieden rückt nicht näher – Fronten bleiben verhärtet
Während Moskau seine Invasion fortsetzt und Washington seine Unterstützung drosselt, scheinen diplomatische Fortschritte weiter entfernt denn je. Trumps Gesprächsdiplomatie zeigt zwar Bewegung, doch keine konkreten Ergebnisse.