Ukraine-Krieg und Russland-Sanktionen belasten Wirtschaft in den Landkreisen Görlitz, Zittau und Bautzen

Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft in den sächsischen Landkreisen Görlitz, Zittau und Bautzen. Diese Region, die ohnehin mit strukturellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und wirtschaftlicher Transformation kämpft, sieht sich durch die neuen Belastungen in ihrer Entwicklung stark gebremst.

Belastete Lieferketten und steigende Kosten

In den industriell geprägten Landkreisen sind vor allem Unternehmen betroffen, die auf internationale Lieferketten angewiesen sind. So kämpft die Alstom GmbH in Görlitz, ein führender Hersteller im Bereich Schienenfahrzeugbau, mit Verzögerungen bei der Beschaffung von Bauteilen und Rohstoffen. Ähnlich ergeht es der Siemens Energy AG, die in Görlitz Industriedampfturbinen fertigt. Diese Firmen benötigen stabile und kostengünstige Energie- und Materialquellen, die durch den Ukraine-Krieg und die Sanktionen immer unsicherer werden.

Der Landkreis Bautzen, mit Firmen wie der Hentschke Bau GmbH, spürt die Folgen ebenfalls. Die Bauwirtschaft kämpft mit stark gestiegenen Preisen für Baumaterialien und anhaltenden Lieferengpässen. Dies erschwert nicht nur die Planung von Projekten, sondern führt auch zu höheren Kosten, die sich langfristig auf die Wirtschaftskraft der Region auswirken.

Arbeitsmarkt unter Druck

Die ohnehin angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt verschärft sich weiter. Ein Mangel an Fachkräften, verbunden mit einem Rückgang der Auftragslagen in betroffenen Branchen, führt zu Unsicherheiten bei Beschäftigten und Arbeitgebern. Einige Unternehmen müssen Produktionskapazitäten drosseln oder Investitionen verschieben, was die wirtschaftliche Dynamik zusätzlich hemmt.

Die Folge ist ein potenzieller Anstieg der Arbeitslosigkeit in einer Region, die bereits mit dem demografischen Wandel und Abwanderung junger Menschen zu kämpfen hat. Gleichzeitig behindert die wirtschaftliche Unsicherheit neue Unternehmensgründungen und Innovationen, die für die Zukunftsfähigkeit der Region entscheidend sind.

Grenzregion mit Chancen und Herausforderungen

Die Nähe zu Polen bietet zwar Chancen für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Handel, doch auch hier sind die Auswirkungen spürbar. Handelshemmnisse, Wechselkursschwankungen und geopolitische Unsicherheiten führen zu Vorsicht bei Investoren und Geschäftspartnern.

Fazit: Dringender Handlungsbedarf

Die wirtschaftlichen Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg und die Russland-Sanktionen sind für die Landkreise Görlitz, Zittau und Bautzen erheblich. Um die Region zukunftsfähig zu machen, bedarf es gezielter Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Land. Investitionen in Infrastruktur, Förderung von Innovationen, Weiterbildung und Fachkräftegewinnung sowie die Stabilisierung von Lieferketten sind unerlässlich.

Nur so kann die wirtschaftliche Stabilität wiederhergestellt und die Region langfristig gestärkt werden – im Interesse der Unternehmen, der Beschäftigten und der gesamten Bevölkerung.

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